Kultur & Brauchtum
Braunau

Vielfältige Facetten gibt es in der 750 Jahre alten Bezirks- und Kulturstadt mit einem der größten geschlossenen Plätze aller Salzach-Inn-Städte zu entdecken. Enge Gassen und historische Plätze, imposante Bauten und historische Kunstschätze sind allgegenwärtig. Dies spiegelt sich in den drei Museen der 16.000 Einwohner zählenden Stadt wider, etwa dem Bezirksmuseum, einer Schatzkammer der regionalen Geschichte von der Eiszeit über das Mittelalter bis in die Neuzeit. Besonders gehütet wird ein fast 2 Meter langer Bart des ehemaligen Stadthauptmannes Hans Steininger aus dem 16 Jahrhundert, welcher ihm der Sage nach bei einem Stadtbrand zum Verhängnis wurde. Das Heimathaus beherbergt eine Glockengießerei aus dem 15 Jahrhundert, es wirkt als wäre der Glockenbauer nur kurz in der Mittagspause. Weitere Schätze sind die Heimatstube der Donauschwaben, welche während des zweiten Weltkrieges und darüber hinaus in Braunau eine neue Heimat fanden, eine Bäckerei aus der Zeit des Slow Food, eine Biedermeier Stube sowie eine Sammlung von Innviertler Raufwerkzeugen, keine Feier war damals gelungen ohne eine kleine Keilerei.

Im dritten Museum, dem Mittelalterlichen Badehaus, auch Vorderbad genannt, befindet sich eine der letzten noch erhaltenen mittelalterlichen Badeanlagen Europas. Die Anlage entführt Besucher in eine Zeit vor fließend Wasser und einem Badezimmer in den eigenen vier Wänden.

Braunau ist auch ein Zentrum für Sakralbauten, wie die imposante Stadtpfarrkirche St. Stephan mit dem sechsthöchsten Kirchturm Österreichs unter Beweis stellt. Der Turm bietet eine Aussichtsplattform mit einem fantastischen Blick nach Bayern und in das Innviertel. Die ehemalige Kaiserpfalz Karls des Großen entwickelte sich zu einer der größten Klosteranlagen der Region, welche zu Zeiten Napoleons profaniert wurde und heute als Schloss Ranshofen bekannt ist. Gerne wird die Anlage heute für Veranstaltungen und Hochzeiten genutzt, da die kleine, aber prunkvolle Kirche St. Pankratius dem Eifer der Aufklärung entging.

In der Geschichte war Braunau stehts Dreh- und Angelpunkt für Handel, welcher der Stadt zu Wohlstand verhalf, Durchmarschgebiet für Heere, welche die Stadt zu einer Festung ausbauten, Besuchsort für Kaiser wie Napoleon und Franz Josef I und ein Platz für Kurioses, wie einem Bierkrieg oder einer Marineakademie ohne Meer.